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Bulmker Blinklicht  Sommer 2016, Seite 4


Sebastian Watermeier kandiert auch in Bulke für den Landtag

„Ein breites Kreuz für Gelsenkirchen, damit will ich nach der Landtagswahl praktische Politik machen“

„Ich glaube, dass die Zeit des immer schlankeren Staates vorbei sein muss“, bekennt der 31-jährige. „Die Menschen im Ruhrgebiet wollen, dass ihre Alltagsprobleme angepackt werden, dass sich in ihrem Umfeld die Dinge zum Besseren wenden.“
Watermeier unterstützt deshalb die politische Linie von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. „Sie hat sehr früh erkannt und gegen große Widerstände durchgesetzt, dass das Land Geld in die Hand nimmt, um handlungsfähiger zu werden und da anzusetzen, wo Dinge im Argen liegen.“ Das habe sich zum Beispiel bei der Kinderbetreuung bewährt, wo NRW nach den Regierungsjahren von Jürgen Rüttgers einen Rückstand aufholen musste. „Das greift auch in der Schulpolitik und beim Städtebau.

Mehr Einstellungen bei der Polizei
Und auch bei der Polizei gehen die Einstellungen nach oben, wo unter den Vorgängerregierungen noch gekürzt wurde.“ Das kostet – und ist eine Herausforderung unter den Bedingungen der Schuldenbremse. „Wenn wir aber im Widerstreit sind zwischen einem ausgeglichenen Haushalt und den dringenden Bedürfnissen der Menschen, dann muss die Priorität bei den Menschen liegen“, nimmt Watermeier Stellung und meint die Herausforderungen in Gelsenkirchen: „Angesichts von Stadtumbauprojekten, die über die Zukunft ganzer Quartiere entscheiden werden, angesichts fehlender Arbeits- und Ausbildungsplätze und angesichts der Haus­halts­situation unserer vom Strukturwandel gebeutelten Stadt kann Gelsenkirchen sich keine Landespolitik leisten, die sich durch rigorosen Sparzwang fesselt und handlungsunfähig macht.“ Stattdessen müssen Impulse her, die vor Ort Wirkung zeigen. Ansiedlungsprojekte können ein solcher Antrieb sein: Erst jüngst hat das Land mit dem Justizzentrum an der Bochumer Straße und der Unterstützung für das ebenfalls dort angesiedelte Talentzentrum zwei solche Maßnahmen gezündet.

Landesgelder für Quartiersprojekte
Landesgelder für Quartiers­projek­te wie den erfolgreich an­ge­lau­fenen Tossehofmarkt mit öffentlich geförderten Beschäftigungs­möglichkeiten sind ein weiteres Beispiel. Watermeier wirbt dafür, die Anforderungen an Politik aus der Perspektive der Menschen zu formulieren, für die sie gemacht wird.
Als Sozialdemokrat ist für ihn klar: „Wir dürfen uns nicht in Eliten­diskussionen verzetteln.“ Diese Gefahr sieht er im Bereich der Bildungspolitik. „Wir müssen vor allem an die denken, deren Weg nicht schnurgerade zu Abitur und Studium führt.

Gute Bildungschancen für alle
Unser Erfolg als Gesellschaft hängt davon ab, dass wir für alle gute Bildungschancen haben und wir Kinder nicht aussortieren, wenn es zu einem bestimmten Zeitpunkt mal nicht so läuft.“ Das geht am Besten mit der Gesamtschule und anderen Formen längeren gemeinsamen Lernens, für deren Förderung sich Watermeier einsetzen will.
Seine Überzeugung bringt er so auf den Punkt: „Es darf keinen Unterschied machen, ob jemand in Geldern am Niederrhein oder in Gelsenkirchen im Ruhrgebiet aufwächst. Der Kampf um gleiche Bildungschancen ist auch ein Kampf um gleichwertige Lebensverhältnisse in unserem Land.“

Kurzvita Sebastian Watermeier
Geboren am 16.12.1984 in Gel­sen­kirchen, lebt seitdem in Ückendorf.
2004 Abitur am Ricarda-Huch-Gymnasium, danach Wehrdienst.
Studium der Neueren und Neu­esten Geschichte, Englischen und Deutschen Philologie an der WWU Münster, 2011 Abschluss als Magister Artium.
Seit 2005 Mitglied der SPD, 2008 bis 2011 Vorsitzender der Jusos Gelsenkirchen. Bezirksverordneter in der BV Süd 2009 bis 2014. Berufliche Stationen als Praktikant beim Archiv der Sozialen Demokratie in Bonn, wissenschaftlicher Volontär bei der Historischen Kommission für Westfalen in Münster, wissenschaftlicher Mitarbeiter von Joachim Poß, MdB in Berlin und nun Büroleiter von Gabriele Preuß, MdEP in Gelsenkirchen.

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